Gedanken.at

Ernst Ferstl

Durchblicke

 

 

Worüber wir reden, das sagt viel.
Woran wir denken, das sagt alles.

«»

Für überdurchschnittlich viele Leute
ist es ein Herzensanliegen,
sich anderen überlegen zu fühlen.

«»

Dass sich die Erde um die eigene Achse
und um die Sonne zu drehen hat, 
ist manchen Leuten noch viel zu wenig.
Sie glauben, dass sich die Erde
auch um sie drehen müsse.

«»

Menschen, die nicht an sich selbst glauben,
können anderen keinen Halt geben.

«»

Das Schwierigste am Miteinander-Reden 
ist für viele nicht das Reden,
sondern das Zuhören.

«»

Der Verzicht auf eine eigene Meinung
verringert die Gefahr, umdenken zu müssen.

«»

Bei manchen Leuten funktioniert das Blödsinnreden
so automatisch wie das Luftholen.

«»

Das Wichtigste auf dem Weg unseres Lebens ist,
dass wir dem Leben und der Liebe 
nicht aus dem Weg gehen.

«»

Zu einem durchtrainierten 
Pessimisten gehört auch,
dass er Gutes sehr schlecht
und Schlechtes sehr gut hört.

 

 

 

Die Wahrheit lässt sich immer suchen,
manchmal finden - aber nie besitzen.

«»

Bestimmte Leute glauben, sie hätten
die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Dabei waren es in Wirklichkeit
nur Buchstabensuppen.

«»

Vorurteile liefern Argumente, 
die man sonst nirgends fände.

«»

Die einzige Erneuerung, die manche Zeitgenossen
in ihrem Leben zulassen, ist die ihrer Körperzellen.

«»

Was das Denken betrifft, geben sich allzu viele
mit dem Existenzminimum zufrieden.

«»

Bevor unsere Träume Früchte tragen können,
müssen sie in der Wirklichkeit Wurzeln geschlagen haben.

«»

Man kann anderen auch eine Grube graben,
indem man sie in den Himmel lobt.

«»

Wo und wie sollen die im Zeitalter 
der Selbstbedienung aufgewachsenen Menschen
Selbstbeherrschung lernen?

«»

Jede Gewohnheit, von der wir uns verabschieden
wollen, sagt am Schluss zu uns:
"Auf Wiedersehen !"

 

 

Den Weg zur Gelassenheit
finden nur die Selbstbewussten.

«»

Idioten lassen sich zwar
auch für dumm verkaufen,
aber sie bestehen wenigstens
auf Ratenzahlung.

«»

Viele wollen gar nichts
geschenkt. Sie nehmen nur,
 was sie umsonst 
bekommen können.

«»

Bei Karrieremenschen
ist die Rücksichtslosigkeit
eine reine Vorsichtsmaßnahme.

«»

Wer die Übersicht
haben will, muss
übersehen können.

«»

Im wirklichen Leben
sind oft die kleinen Dinge
entscheidend,
z.B. das menschliche Hirn.

«»

Wo die Lüge
zum täglichen Brot wird,
verhungert das Gewissen.

«»

Wer mit dem Vor-
und Nachdenken
nichts anfangen kann,
sollte das Weiterdenken
lieber bleiben lassen.

«»

Das Mensch-Sein
ist keine Sache des Seins,
sondern des Werdens.

 

 

Das Zusammenleben
mancher Paare lässt sich
mathematisch ausdrücken:
eins minus eins.

«»

Alle reden vom körperlichen
Übergewicht,
das geistige Untergewicht
wird totgeschwiegen.

«»

Was wollen uns jene,
die uns sagen,
dass wir uns von anderen
nichts sagen lassen dürfen,
eigentlich damit sagen?

«»

Das konnte auf Dauer nicht
gut gehen:
Mehr als 200 Pferdestärken
unter der Motorhaube
und ein Esel am Steuer.

«»

Unverdientes Lob
bringt keine Zinsen.

«»

Manche Leute
denken nur noch
praktisch.
Praktisch
so gut wie nie.

«»

Wenn ein Optimist 
einen Pessimisten
ärgern will, wünscht er
ihm alles Gute.

«»

Manche würden ihr Leben
ja gerne in die eigene Hand nehmen.
Aber dann tun sie es doch nicht,
weil sie sich
nicht dreckig machen wollen.

«»

Unfreundlichkeit ist etwas, 
das man meist
mit fetten Zinsen
zurückbekommt.

 

 

Copyright by Ernst Ferstl

Fotos von Alois Holzer

 

 

Buchinhalt: Aphorismen

 

Preis:  9,90 Euro

ISBN: 3-902134-59-3

 

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